Geschichte

Eine bewegte Geschichte

Am 24.01.1948 übergab die britische Militärregierung das damalige Internierungslager für deutsche Kriegsgefangene und NS-Führungskräfte "Eselsheide" (Civil Internment Camp, CIC No. 7), in der heutigen Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock, offiziell an das Land Nordrhein-Westfalen. In der Folgezeit entstand mit dem "Sozialwerk Stukenbrock" eine kleine Stadt mit eigener Infrastruktur und zahlreichen Pflege- und Bildungseinrichtungen.

Gemeinschaftliche Organisation

Die Organisationsform des Lagers war ein Novum, denn es wurde im Kern von Verwaltungsbeamten des Ministeriums geführt. Die Betreuung und Unterbringung der oft hilfe- und pflegebedürftigen Flüchtlinge, wie auch die bauliche Ausgestaltung der Betreuungsbereiche, lag aber im Verantwortungsbereich kirchlicher und sozialer Einrichtungen.  Neben dem „Evangelischen Hilfswerk Westfalen“ (später Evangelisches Johanneswerk) gehörten hierzu der 1948 gegründete „Verein für Caritasheime des Erzbistum Paderborn e.V“ das „Deutsche Rote Kreuz“, die „Arbeiterwohlfahrt“ und der „Westfälische Blindenverein“.

Bauliche Erweiterungen in den 50er Jahren

Ab Mitte der 1950er Jahre wurde das Lager erweitert und ein Teil der Baracken durch Gebäude in einer Art Plattenbauweise ersetzt. Zu den ersten Einrichtungen, die von Flüchtlingen bezogen werden konnten, gehörte das Altersheim "Bethesda" mit 282 Plätzen. Gottesdienste wurden in einer evangelischen und einer katholischen Kirche St. Bruno gefeiert. Die Glocke steht auch heute noch im Vorgarten des Seniorencentrums St. Johannes in Stukenbrock.
Als das Sozialwerk 1973 aufgelöst werden sollte, beschloss der Vorstand der Caritas Wohn-und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V., in Stukenbrock ein Altenheim als Nachfolgeeinrichtung nach Plänen des Architekten Weicken aus Unna zu errichten.

Foto alter Baracken in Schloss Holte-Stuken-Brock
Sommerfest 1972

Neubau 1973 - 1975

Das Caritas Altenheim „St. Johannes“ wurde unweit des Zentrums von Stukenbrock in einer ruhigen Lage, mitten im Leben und dennoch idyllisch gebaut. Die Grundsteinlegung auf dem Grundstück der Kirchengemeinde erfolgte am 23.10.1973.
Als im Mai 1975 die ersten Bewohner einzogen, war das Haus vom ersten Tag an überbelegt, da neben den Spätaussiedlern aus dem Sozialwerk, auch die Bewohner des Katharinen-Heimes in Wewelsburg einzogen. Eine Einrichtung, die ebenfalls unter der Trägerschaft der Caritas Wohn-und Werkstätten im Erzbistum Paderborn e.V lag und aufgelöst wurde.

Grundsteinlegung 1973
Neubau 1975
Himmelfahrtsprozession 1989

Der hl. Johannes - unser Namenspatron

Der Hl. Johannes war der Täufer Jesu und ist daher als "Johannes der Täufer" bekannt. Er wurde als Sohn des Zacharias und der Elisabeth ein halbes Jahr vor Jesus geboren. Als Erwachsener ging er zunächst in die Wüste und trat um das Jahr 28 erstmals öffentlich als Bußprediger auf (Lk, 3,1). Am Jordan verkündete Johannes das Kommen des ersehnten Messial und vollzog zur Vorbereitung hierauf die Bußtaufe mit Wasser. Auch Jesus wurde von Johannes im Jordan getauft, da er die besondere Stellung Jesu erkannte.

König Herodes Antipas nahm Johannes schließlich gefangen und enthauptet. Seinen Gedenktag feiert die katholische Kirche am 24. Juni.